Ich hatte schon immer eine große Begeisterung fürs Handwerk. Denn das hat im doppelten Sinne etwas mit Gestaltungskraft zu tun. Einerseits kann ich dabei etwas mit den Händen erschaffen und andererseits die Zukunft ein Stück mitgestalten, indem ich etwas baue, das bleibt, und die Lebensqualität der Menschen damit verbessere. Zudem war es mir stets wichtig, meine eigenen Ideen auch eigenverantwortlich so umzusetzen, wie ich es für richtig halte.
Der Weg in die Selbstständigkeit war also klar vorgezeichnet. Den Mut dazu hatte ich ohnehin. Das nötige Quäntchen Glück für den passenden Zeitpunkt kam dann von selbst. Aber Glück ist in meinen Augen ja immer nur der Abstand zwischen Möglichkeiten und darauf vorbereitet sein, die Chancen, die sich bieten, auch zu nutzen.
Für uns ist der German Customer Award vor allem eine wertvolle Bestätigung dafür, dass wir mit unserem Anspruch auch wirklich einen Unterschied machen. Das wirkt sicherlich ebenso wertvoll nach innen ins Team wie auch vertrauensfördernd nach außen. Gleichzeitig sehen wir es aber auch als Ansporn und Messlatte für die Zukunft, um dieses hohe Level auch zu halten.
Ich möchte mir nicht anmaßen, andere zu bewerten. Was wir aber oft von Kunden hören, ist, dass in der Kommunikation viel versprochen und im realen Alltag dann doch nur bedingt gehalten wird. Für uns ist das nicht nachhaltig gedacht. Wenn wir sagen, wir hören wirklich zu, tun wir es auch. Wenn wir versprechen, wir finden die individuell sinnvollste Lösung, liefern wir keine Standardideen, sondern sind bereit, auch mal wirklich unkonventionell zu denken. Und wenn wir über Transparenz und Verlässlichkeit sprechen, setzen wir das auch genau so um.
Einen großen Unterschied macht dabei sicher, dass wir das wirklich gemeinsam als Marke tragen und jeder im Team das entsprechend erlebbar macht. Am Ende bauen wir dadurch zu jedem einzelnen Kunden mit seinen ganz individuellen Bedürfnissen eine werthaltige Beziehung auf, in der er sich persönlich gesehen, verstanden und bei HGZ gut aufgehoben fühlt.
Es gibt aus meiner Sicht vier Arten von Marktteilnehmern: Die Herstellermarken, die über eine enorme Präsenz und Ressourcen verfügen, aber durch ihre Größe auch schwerfällig sind und nur bedingt echte Nähe zu den Kunden aufbauen können. Spezialisierte Start-ups – insbesondere im Bereich Heizung, die Kunden vor allem durch ihr modernes Marketing und einen hohen Spezialisierungsgrad abholen. Die lokalen Platzhirsche, die vor allem über ihre nominelle Größe und einen gewachsenen Marktstatus funktionieren ... oft aber zu konservativ bzw. in den gewohnten Handwerker-Schubladen denken. Und natürlich viele kleinere, lokale Betriebe, die zwar nur limitierte Ressourcen bieten können, aber dafür von langfristig gewachsenen, persönlichen Kundenbeziehungen profitieren.
Für uns hat jeder dieser Teilnehmer seine Berechtigung und eben auch seine Zielgruppe. Wir selbst arbeiten aber seit jeher nicht in einem Wettbewerbsgedanken, sondern mit dem klaren Fokus auf uns und unsere Kunden. Es geht schließlich nicht darum, nur anders oder besser zu sein als andere, sondern darum, mit dem zu begeistern, wer man wirklich selbst ist und wie man arbeitet. Letztendlich entscheiden dann die Kunden, welcher Partner am besten zu ihnen passt.
Handwerk ist heute viel mehr als nur Handwerk. Denn es ist vieles im Wandel. Und es ist wichtig, die relevanten Themen nicht losgelöst zu betrachten, sondern gut miteinander zu verknüpfen. Hier sehe ich vier Schwerpunkte:
1. Wir brauchen ein neues, umfassendes Verständnis und Kompetenzen für digitale Technologien, Smart-Home-Technik und smarte Lösungen im Allgemeinen.
2. Nachhaltiges Denken und Handeln für Gebäude und Umwelt sowie der verantwortliche Umgang mit Ressourcen dürfen nicht nur Worthülsen sein, sondern sollten fest in der DNA jedes Handwerksunternehmens verankert werden. Dazu gehört auch ein klarer Fokus auf erneuerbare Energien – insbesondere im Bereich der Heizungstechnik (Stichwort Wärmepumpe und PV-Anlagen) gibt es dabei noch enorme Handlungs- und Optimierungspotenziale.
3. Wir brauchen eine neue Qualität der Beziehungskultur zwischen Handwerk und Kunden. Denn nur gemeinsam können wir die Zukunft der Gebäudetechnik gut gestalten. Und je komplexer unsere Welt wird, desto wichtiger ist es, sich gegenseitig wirklich zuzuhören und die Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen des anderen im Bezug auf Transparenz, Ausführung, Qualität, Digitalisierung und Kommunikation zu verstehen.
4. Modernes Handwerk hat heute wieder einen attraktiveren Stellenwert in der Gesellschaft, weil es wirklich einen wertvollen Beitrag für die Probleme der Gegenwart und Zukunft bieten kann. Den Unterschied machen dabei immer noch die Menschen und ihre Haltung. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es deshalb entscheidend, die passenden Mitarbeiter zu finden und zu halten. Das hat für mich viel mit gelebter Kultur im Unternehmen zu tun. Gute Führung, Wertschätzung und New Work im Allgemeinen sind also auch für das Handwerk klare Themen.
Wir sind heute eine fest etablierte Handwerksmarke in und um Berlin und wachsen kontinuierlich in Personal und Umsatz. Dabei sind wir sowohl strategisch als auch wirtschaftlich gesund, zukunftsfähig und diversifiziert im Privat- und Geschäftskundenbereich aufgestellt. Gerade die schwierige Anfangsphase und auch wirtschaftlich schwache Zeiten konnten wir durch unsere individuellen Stärken erfolgreich meistern. - Wir treffen gute strategische Entscheidungen und beweisen Durchhaltevermögen.
- Wir sind innovativ und können uns schnell und gut an sich verändernde Marktbedingungen anpassen.
- Wir haben eine tolle Unternehmens- und Teamkultur mit hervorragenden Mitarbeitern auf den relevanten Schlüsselpositionen.
- Wir haben das Thema Digitalisierung früh als Chance erkannt und sind daher souverän damit unterwegs.
- Wir verstehen uns als selbstbestimmte Zukunftsgestalter und denken bzw. handeln nicht in den üblichen Schubladen.
Auch hier greifen mehrere Themen ineinander, die Handwerksunternehmen im Blick behalten müssen: Hohe finanzielle Vorleistungen sind, gerade im Projektbereich, an der Tagesordnung und dürfen das Unternehmen nicht in wirtschaftliche Schieflage bringen oder handlungsunfähig machen. Der Fachkräftemangel wird weiter zunehmen. Nur wer gezielt in passend qualifizierte, motivierte und begeisterte Mitarbeiter investiert, wird nachhaltig erfolgreich am Markt bestehen und wachsen können.
Es gibt eine zunehmend spürbare Abhängigkeit von politischen Entwicklungen und Entscheidungen. Ein hoher Innovationsgrad und eine gesunde Flexibilität sind wichtig, um darauf angemessen reagieren zu können. Kunden sind oft selbst überfordert oder verunsichert von der Komplexität der Technik, den formalen Anforderungen und anderen Themen. Wer sich nur auf die reine handwerkliche Ausführung konzentriert bzw. die Kunden nicht auch menschlich abholt und ihnen die nötige Wertschätzung entgegenbringt, kann schnell das Nachsehen haben.
Stehen bleiben und auf dem Erreichten ausruhen war noch nie wirklich unser Ding. In diesem Jahr haben wir uns sehr intensiv mit unserer Identität, unseren Stärken, Zielen und der Marke insgesamt beschäftigt. Das war ein wertvoller Reflektionsprozess, in dem wir viele Entwicklungsaspekte bewusst neu bewerten und schärfen konnten.
- Ende 2023 wird es einen umfassenden Relaunch des HGZ Markenauftritts mit modernerer und vor allem stimmigerer Ausrichtung geben.
- Wir werden unser Privatkundengeschäft gezielt ausbauen.
- Die Unternehmensnachfolge muss frühzeitig geklärt und geplant werden.
- Wir werden uns noch konsequenter im Bereich Employer Branding engagieren, um uns als Arbeitgebermarke nachhaltig attraktiv im Markt zu positionieren.
- Wir folgen mit allem, was wir tun, unserem Anspruch, zu den Top 1% der besten und innovativsten Handwerksunternehmen in Deutschland zu gehören.
- Wir bleiben – bei allen wirtschaftlichen und unternehmerischen Zielen – ein menschlich tolles Team, in dem sich jeder mit seinen individuellen Stärken und Talenten einbringen und entfalten kann.
Die Veränderungen und damit Herausforderungen für unsere Branche sind vielfältig. Und ich verstehe, dass das vielen Kollegen Angst macht. Am Ende geht es aber darum, zu entscheiden, ob man unvermeidliche Veränderungen nur als Problem oder lieber als Chance sieht und nutzt. Dabei ist es sehr hilfreich, unterschiedliche Meinungen und Perspektiven im Unternehmen als wertvolles Potenzial zu erkennen und möglichst viele im Team bei der Entwicklung mit einzubeziehen. Nur wenn Kunden die Qualitäten einer Marke auf jeder Ebene als authentisch und konsequent erleben, entstehen daraus nachhaltige Kundenbeziehungen und Empfehlungen. Meine wichtigsten Tipps darüber hinaus sind:
- Digitalisierung der Prozesse für ein barrierefreies Serviceerlebnis
- Bereitschaft für echtes Zuhören und Wertschätzung der individuellen Kundenbedürfnisse
- Echter Anspruch an individuelle und nachhaltig wertvolle Lösungen statt schnelle Kompromisse
- Verlässlichkeit und Transparenz im Sinne von: Sagen, was man tut. Und tun, was man sagt.
- Investieren in eine starke Arbeitgebermarke mit einer modernen Führungs- und Teamkultur. Denn begeisterte Mitarbeiter sorgen auch für begeisterte Kunden.